Wenn immer alles glatt geht, hat man weniger zu erzählen
Gemeindeausflug mit Hindernissen
Das Busunternehmen hatte offenbar den Termin mit uns vergessen. Nach 40 Minuten Wartezeit und Telefonaten fuhr dann ein Bus vor, der zur Mitnahme von Fahrrädern eigentlich nicht vorgesehen war. Der gemeinsame Gottesdienst zuvor hatte gut getan und alle Teilnehmer waren entspannt und gut gelaunt. Von Born aus ging es dann über Dorst nach Uthmöden durch herrlich unberührte Natur. Anfangs war der Weg doch etwas sandig und schwierig zu fahren, Folge der langen Trockenheit. Entschädigt wurden wir durch frischen Wind, der die Hitze des Tages erträglich machte. In Uthmöden saßen wir dann im Schatten auf einem Vierseitenhof, der schon bessere Zeiten gesehen hatte und nun auf ein Erwachen aus dem Dornröschenschlaf wartete. Die Wirtin war dankbar, dass wir eine Stunde später, als vereinbart erst angekommen waren, denn sie selbst war mit ihren Vorbereitungen nicht fertig geworden. Sie hatte selbst Kuchen gebacken und frischen Kartoffelsalat zubereitet. Sie wollte wohl uns das perfekte Gastmahl bereiten, so brauchte alles viel Zeit, zumal sie bei aller Freundlichkeit ein großes Mitteilungsbedürfnis über ihr Projekt hatte. So genossen wir das schmackhafte Essen und erfuhren so einiges über andere und uns selbst – wenn man plötzlich viel Zeit hat, kommt man ins erzählen. Die Rückfahrt nach Haldensleben am Kanal entlang war entspannt. Ein leichter Rückenwind und Wolken, die uns vor der Sonne schützten, taten gut. Der erwartete Regen fand wiedermal woanders statt. Das gemeinsame Singen in der Kirche in Bülstringen viel buchstäblich ins Wasser, wir waren über zwei Stunden später, als verabredet an der Kirche und keiner war mehr da, um uns aufzuschließen. Das Wasser war die Kneipbadestelle am Dorfteich, wo wir pausierten und uns gegenseitig unsere Füße präsentierten. Das Lied dazu fiel mir erst ein, als wir wieder auf den Rädern saßen. Immer noch gut gelaunt kamen wir dann gegen 18 Uhr in Haldensleben an. Leider waren dann beim Hochzeitstags-Ständchen bei Ottos nicht mehr alle dabei. Es war ein guter Abschluss des gemeinsamen Tages. Zu viel Spontanität ist manchmal auch nicht gut, sie muss eben gut kommuniziert werden.
Text: A.Meis Foto: M. Simon