Auf ein Wort / Lesepredigten
21. Sonntag nach Trinitatis_2024
20. Sonntag nach Trinitatis 2024
Erntedank
18. Sonntag nach TRinitatis_2024
16. Sonntag nach Trinitatis
15. Sonntag nach Trinitatis_2024
14. Sonntag nach Trinitatis_2024
12. Sonntag nach Trinitatis_2024
10. Sonntag nach Trinitatis_2024
9. Sonntag nach Trinitatis_2024
8. Sonntag nach Trinitatis_2024
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3. Advent 2024
1. Advent 2024
Ewigkeitssonntag_2023
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Zur Eröffnung der Friedensdekade
22. Sonntag nach Trinitatis
Reformationstag 2023
21. Sonntag nach Trinitatis
20. Sonntag nach Trinitatis
Erntedank
11. Sonntag nach Trinitatis 2023
10. Sonntag nach Trinitatis 2023
7. Sonntag nach Trinitatis 2023
6. n. Trin
Pfingstsonntag 2023
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Quasimodogeniti 2023
Karfreitag 2023
Gründonnerstag 2023
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Sonntag Sexagesimae
letzter Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias.
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Heilig Abend
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Vorletzter Sonntag
18. Sonntag nach Trinitatis
17. Sonntag nach Trinitatis
15. Sonntag nach Trinitatis
14. Sonntag nach Trinitatis
13. Sonntag nach Trinitatis
11. Sonntag nach Trinitatis
10. Sonntag nach Trinitatis/ Israelsonntag
9. Sonntag nach Trinitatis
8. Sonntag nach Trinitatis
4. Sonntag nach Trinitatis
2. Sonntag nach Trinitatis
1. Sonntag Nach Trinitatis
Trinitatis
Quasimodogeniti
Karfreitag 2022
Palmsonntag
Sonntag Judika
Sonntag Lätare
Sonntag Okuli
Friedensgebet am 25. Februar
2. Sonntag vor der Passionszeit
3. So. vor der Passionszeit
4. So. vor der Passionszeit
letzter Sonntag nach Epiphanias
3. Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Weihnachten
Neujahr
Predigt zur Wiedereröffnung von St. Marien
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Vorletzter Sonntag 2021
Drittletzer Sonntag 2021
Reformationstag 2021
20. So. n. Trinitatis
19. So. n. Trinitatis
Erntedank, 3. Oktober 2021
17. So. n. Trinitatis
Wiedereröffnung Kirchturm St. Marien
12. So.n. Trinitatis
11. So.n. Trinitatis
9. So. nach Trinitatis
6. So. nach Trinitatis
5. So. nach Trinitatis
4. So. nach Trinitatis
3. So. nach Trinitatis
1. So. nach Trinitatis
Trinitatis
Jubilate
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Sonntag Estomihi
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Letzter Sonntag nach Epiphanias
2. So. nach Epiphanias
1. So. nach Epiphanias
Epiphanias
2. So. nach Weihnachten
1. Weihnachtstag
Krippenspiel am Heilig Abend 2020
Besinnung zu Heilig Abend
Gedanken zum Predigttext am 4. Advent
Wort zum Nikolaustag
Wort zum Ewigkeitssonntag
Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres
Gottesdienst zum Beginn der Friedensdekade
18. Sonntag nach Trinitatis
11. Sonntag nach Trinitatis
10. Sonntag nach Trinitatis
5. Sonntag nach Trinitatis
4. Sonntag nach Trinitatis
3. Sonntag nach Trinitatis
2. Sonntag nach Trinitatis
1. Sonntag nach Trinitatis
Pfingsten zu Apg 2
Kuelewa – verstehen /
ninaelewa – ich verstehe /
unaelewa – du verstehst /
Unanielwa – du verstehst mich /
Aber ich verstehe nicht – das heißt dann: sielewa
und ich will dich verstehen heißt: nitataka kukuelewa …
Wie soll ich mir das merken?
Werde ich die Tansanianer eines Tages verstehen?
Da wirkt doch die heutige Erzählung aus der Apostelgeschichte geradezu märchenhaft:
Sie wurden alle erfüllt vom Heiligen Geist
und fingen an zu predigen in anderen Sprachen wie der Geist ihnen zu reden eingab.
Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.
Jeder hörte und schien zu verstehen …
Manche dachten, es könnte Alkohol im Spiel sein, aber es war der Geist Gottes, der dies Verstehen möglich machte.
Wie war, wie ist das möglich, zu verstehen? Wie geht das Verstehen?
Stellen Sie sich vor, hier über dem Marktplatz von Haldensleben würde plötzlich ein Objekt schweben. Zweifellos nicht irdischer Herkunft. Wo kommen sie her. Was wollen sie hier? Stellen sie eine Bedrohung dar? Wie ist es möglich mit ihnen in Kontakt zu kommen – das wären die Fragen, die uns alle bewegen würden.
Hollywood hat das in Szene gesetzt in jenem grandiosen Film Arrival – Ankunft, freilich nicht über Haldensleben, sondern über Montana.
Die Protagonisten bewegen eben jene Fragen und jene Frage zuallererst – wie können wir mit den Fremden in Kontakt kommen, deren Sprache wir nicht annähernd verstehen, weil es nur zusammenhanglose Geräusche sind, die sie vernehmen?
Die Nerven liegen blank. Es werden Wissenschaftler zu den Fremden geschickt, alle in Schutzanzügen – denn man weiß ja nicht.
Unter ihnen die Sprachwissenschaftlerin Louisa Banks. Auch sie ist zunächst ratlos. Dann wird es ihr klar: Wie bei jedem Gespräch muss ich wissen, wer mein Gegenüber ist. Und jedes Gespräch braucht ein Grundvertrauen. So wagt sie den Schutzhelm abzulegen, wagt, den Schutzanzug auszuziehen. Steht den Fremden schutzlos gegenüber. Und dann zeigt sie auf sich und schreibt auf eine Tafel ihren Namen und sagt: Luisa – a human – ein Mensch
Und so schreiben die Fremden auch und man hört etwas und so lernen sie voneinander Wort für Wort und so entsteht Verstehen.
Ein aufregender, ein großartiger Film, der im Grunde vor Augen führt, was wir alle längst wissen: Einander Verstehen braucht Vertrauen, braucht Annäherung, braucht ein Gesicht, braucht Geduld und trotz verschiedenster Auffassungen ist es möglich, einander zu verstehen.
Die Pfingsterzählung führt mir das vor Augen und zwar in mehrfacher Hinsicht:
Die erste Herausforderung ist Gott zu verstehen.
Jüdische Gemeinden feiern 50 Tage nach Pessach das Wochenfest shawout. 50 Tage = 7 Wochen nach Pessach.
Man feiert es mit einer Torte: sie besteht aus sieben Schichten. Denn, so besagt es ein Midrasch, ein jüdischer Kommentar, sieben himmlische Sphären mussten die Gebote Gottes durchqueren, bis sie auf dem Berg Sinai ankamen und von Mose in Empfang genommen werden konnten.
So hatte dann Israel die Gebote. Sie konnten sie lesen, aber konnten sie diese auch verstehen?
Lesen ist das Eine, aber Verstehen ist mehr.
Darum gibt es neben den Geboten die in der Tora stehen, Auslegungen verschiedener Rabbiner, darum gibt es Toraschulen und jeder weiß, ich habe nicht die Wahrheit, ich nähere mich ihr nur an.
Die zweite Herausforderung, nicht weniger anspruchsvoll, ist einander zu verstehen. Wahrscheinlich hängt auch beides zusammen – Gott und den Nächsten zu verstehen.
Pfingsten erzählt nun von einem Wunder des Verstehens, oder ist es eher ein Auftrag, einander zu verstehen?
In der Apostelgeschichte wird zuerst erzählt, dass sie, Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus, dass sie alle stets beieinander waren, einmütig im Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.
Das die Einmütigkeit nicht lange hielt, wissen wir unter anderem aus den Briefen des Paulus.
Und darum verstehe ich das, was da den Christen zu Pfingsten widerfuhr als ein erneutes Geschenk von Gott.
Das erste Geschenk Gottes an Israe und die Welt waren die Gebote und die Tora und was Gott zu Pfingsten den Christen schenkte war doch nichts anderes, als die Zusage: ihr werdet einander verstehen.
Und ich verstehe das heute für uns und für mich so:
Immer wieder wird es so sein, dass ich fragend anderen gegenüberstehe, danach fragend: wie meinst du das, warum meinst du das so, habe ich dich richtig verstanden – und damit meine ich nicht nur Tansanaianer oder Eriträer, denen ich begegne. Das widerfährt mir/ uns allen: Denn was meinst Du, wenn du vom Himmel sprichst, was bedeutet Heimat, was ist Gerechtigkeit, um nur einiges zu nennen.
Und oft haben Worte verschiedene Schichten von Bedeutung.
Das deutsche Wort Heimat, so habe ich neulich gehört, hat für uns über die geografische auch eine gefühlsmäßige Bedeutung, die sich nicht einfach übersetzen lässt.
Darum muss man mitunter ausführlicher voneinander erzählen, und darauf vertrauen, dass der andere das Erzählte verstehen will.
Und hinzu kommt etwas, das ich dem Zeugnis der Bibel folgend als heiligen Geist Gottes nenne: eine Kraft, die uns beim Verstehen hilft, die etwas aufschließt, was vorher zugesperrt war. Dieser gute Geist Gottes ist uns geschenkt. Pfingsten sind wir an dieses Geschenk erinnert.
Übrigens bekommen die Menschen in Arrival auch ein Geschenk der Außerirdischen. Sie bekommen deren Sprache. Es ist eine Sprache, die bewirken kann, dass sich alle Menschen verstehen und dieses Verstehen zum Frieden führt.
Was für eine Utopie.
Aber Pfingsten ist auch eine Utopie, eine, die zu meinem Glauben dazu gehört. Und so will ich Gott Preisen für die Vielfalt der Sprachen und das Wunder des Verstehens, das oft noch nicht ist, aber jeder Zeit werden kann. Amen.