Auf ein Wort / Lesepredigten
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21. Sonntag nach Trinitatis
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18. Sonntag nach Trinitatis
Predigt zuEpheser 5, 15ff / Mk 12,29ff
Waren Sie schon einmal in Ephesus? Das gibt es heute noch, in der Türkei.
Es ist zwar längst keine Hafenstadt mehr, aber durch die antike Stadt kann man gehen und wird von der Baukunst fasziniert sein.
Ephesus, war schon eine Weltstadt, als Athen noch tiefste Provinz und Rom noch nicht einmal gegründet war. Ephesus war die reichste Stadt Kleinasiens. Ephesus war ein Wallfahrtsort ersten Ranges.
In die Zeit der römischen Herrschaft fällt auch der Besuch des Apostels Paulus. Paulus Predigten hatten einen solchen Zulauf dass die Devotionalienhändler vor den Atemistempeln kaum noch etwas verkauften. Die Händler machten gegen Paulus mobil. Paulus verließ die Stadt. Später schrieb er an die Christen in Ephesus:
15 So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise,
16 und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit.
17 Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.
18 Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen.
19 Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen[a]
20 und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
Kauft die Zeit aus, versteht, was der Wille Gottes ist. Darum innehalten, sich besinnen auf das Leben, das du führst – so dachte ich.
Du erwachst und stellst alles, nicht nur den Wecker, sondern die ganze Welt um dich herum auf lautlos. Kein Hupen der Autos, kein Klingeln des Telefons. Im Supermarkt keine Durchsagen. Sonderangebote verpasst du. …
Am Abend kommst du nach Hause und beginnst zu kochen. Immer noch kein Telefonklingeln. Kein Radio holt dich in eine Zweitwelt. Diese Stille irritiert dich. Du denkst, du kannst die Zeit nicht ausnutzen wie sonst: Die Nachrichten anhören, ein Hörspiel, irgendetwas nebenbei hören. Aber dann konzentrierst du dich auf deine Hände und die Birnen, die du gerade schälst und deine Gedanken wundern sich über die ungewohnte Freiheit. Sie toben sich aus in der Stille. Deine Gedanken finden ungeahnte Wege, plötzlich haben sie Platz und Zeit und freie Bahn. Du hältst dich zurück, aber nicht sie. Du lenkst sie nicht, du stellst ihnen keine Aufgabe. Du drängst sie zu nichts, weil du kein Ergebnis brauchst. Du folgst ihnen einfach. Erstaunlich, was du alles erfährst. Beim Einschlafen denkst du, das der Lautlosknopf eine feine Sache ist. Zumindest ab und an einmal, vielleicht einmal am Tag, vielleicht am Morgen oder am Abend oder auch Mitten am Tag. Die Zeit auskosten. Stille gegen den Lärm der Welt.
- Meine Seele ist Stille zu Gott, der mir hilft.
Sie sind sich einig, Jesus und der Schriftgelehrte:
Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,
30 und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften« (5.Mose 6,4-5).
31 Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Gott lieben, loben, preisen, ja das geht. Das geht mit Liedern. Wenn einer hilft und anstimmt, geht es leichter. Das passt zu jedem Sonntag.
Aber du erinnerst dich: du sollst mehr versuchen als das, nämlich: den nächsten lieben, wie dich selbst!
Wie geht das? Vielleicht so und vielleicht dann, wenn der morgen grau ist, das Zimmer, der Tisch, die Sachen zum Anziehen.
Dann am Besten erst mal zum Bäcker gehen. Brot braucht man ja sowieso. Ein halbes Vollkornbrot bitte. Der Duft der frischen Brötchen steigt in die Nase. Ja und bitte noch drei Doppelte.
Die Verkäuferin gibt das Wechselgeld heraus. Der Laden bleibt grau.
Ganz schön grau heute, versuchst du ein kurzes Gespräch.
So, sagt die Verkäuferin, ist mir noch gar nicht aufgefallen, stehe seit sechs hier. Alles bleibt grau. Du sitzt am Frühstückstisch und blätterst in der Zeitung: Die Sorge vieler in Deutschland ist, ob sie ihren Wohlstand halten können. Ukrainische Städte werden wieder bombardiert. Im Iran demonstrieren mutige Frauen gegen das Regime.
Deine Tochter kommt in die Küche! Hey, sagt sie, ich hab´ die Zulassung zum Studium bekommen.
Toll, murmelst du, den Blick auf der Zeitung haftend. Hallo, hast du gehört?! Jetzt freu dich doch mal. Ja, ich weiß ja, dass du schlau bist. Geht es nicht noch anders? Versuchs doch mal Papa.
Du blickst auf. Also gut. Ich bin stolz auf dich. Ich finde das ziemlich mutig, eine Fremdsprache zu studieren. Aber Sprachen lagen dir schon immer. Du bist meine beste Übersetzerin!
Blink! Deine Tochter strahlt. In Farbe. Hast du gesehen! Los komm. Ihr lauft zum Bäcker: Ihre Brötchen sind die Besten! Rück zu steht die Nachbarin auf der Straße: Sie haben aber eine hübsche Schürze um!
Die Nachbarin strahlt und erwidert was Nettes. Die ganze Straße wird plötzlich bunt. Die Welt strahlt.
Und noch einmal:
19 Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen
20 und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
Wie?
Ich möchte wie Orpheus singen – nein nicht ich, obwohl es schön wäre, wenn ich es nur ansatzweise könnte wie Reinhard Mey.
Aber er hat mich sehr bewegt mit seinen Liedern. Mit fast 80 Jahren singt er von seiner Kindheit, als wäre sie gerade erst vorüber, singt von schweren Momenten, von Krankheit und dem unvermeidlichen Ende des Lebens und von Neuanfängen, von Träumen, von der Freiheit, die über den Wolken wohl grenzenlos ist und alle stimmen mit ein, nicht überlaut, eher so, als hätten alle dies Lied, diesen Traum immer in sich und die Überzeugung, dass wir diesen Traum nicht aufgeben.
Ja und so singe ich ab und an auch vor mich hin. Demnächst wieder:
In Tansania: Asante sana Jesu
demnächst wieder, wenn die Kerzen brennen:
Jauchzet frohlocket auf preiset die Tage …
Demnächst oder immer einmal:
Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt, sagt die Welt, dass er zu früh geht. Wenn ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt es ist Zeit, dass er geht. Meine Freundin ist schön, als ich aufstand ist sie gegangen. Weckt sie nicht, bis sie sich regt, Ich habe mich in ihren Schatten gelegt. Jegliches hat seine Zeit. Steine sammeln Steine zerstreun, Bäume pflanzen, Bäume abhaun, Leben und Sterben und Streit.
Koste die Zeit aus. Singe. Singe, im Zug, im Wald, hier im Gottesdienst, auf dem Heimweg. Überall Immer wieder. Mit anderen Singe und vertreibe das Grau der Tage.
Schenke anderen, wenn schon nicht ein Lied, dann wenigstens ein Lächeln oder gehe ein Eis essen würde Reinhard Mey sagen,
Denn ein kleines Eis kann Schmerzen lindern;
Am Eisstand werden wir wieder zu Kindern,
Ob Banker, Bischof, Tagdieb, arm oder reich,
Vorm Eisstand sind wir Menschen wirklich alle gleich.
Menschen die Eis essen,
können die Welt um sich vergessen,
die haben was Versonnenes,
liebenswürdig Versponnenes,
Menschen, die Eis lecken,
und dem Verdruss die Zunge rausstrecken,
die kann rein gar nichts stressen,
Menschen die Eis essen.
So will ich Gott preisen für das Eis und die Lieder.
Und der Friede Gottes ….