Auf ein Wort / Lesepredigten
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Erntedank
Predigt zu Lukas 12, 17ff
Das Hemd des Glücklichen
(nach einer Textfassung von G. Schöne im Gottesdienst gelesen, hier nur in einem Auszug angeführt)
Vom einem König, der sterbenskrank im Bett lag. Keiner der Ärzte und Weisen wußte, wie ihm noch zu helfen sei.
Nur eine alte Frau sagte, es sei möglich, den König zu heilen. Dazu müsse man das Hemd eines glücklichen Menschen bringen. Darin könne der König gesund werden.
Am Ende fanden die Boten des Königs nach vielem erfolglosen Suchen einen solchen scheinbar glücklichen Mann:
Die Boten des Königs klopften freudig an die Tür, dass sie gleich aus den Angeln fiel und baten den glücklichen Menschen, er möge dem König helfen und ihm sein Hemd schenken.
Da sagte der Glückliche:
„Oh das tut mir aber leid. Ich habe gar keins!“
Ein König der das Hemd eines Armen anziehen würde. Liebe Gemeinde, sollte man´s glauben. Sollte man glauben, das ein König, ein Mächtiger sich hinunterbeugt zu einem Armen? Gar von ihm etwas lernen will?
Vielleicht nur im Märchen. Und selbst da, bei diesem schönen Schluss gibt es Grund zur Skepsis. Will der König nicht auch nur wieder etwas haben? Etwas, was er nicht hat. Natürlich, er ist wie wir alle auf der Suche nach einem guten Leben ohne Krankheit, ohne Kummer, kurzum nach dem Glücklich sein.
Nein, das ist nichts Verwerfliches. Das ist ein Menschenrecht.
Aber wir können es nicht bewirken. Einer kann alles haben und dennoch ist er nicht glücklich. Das ist keine überraschende Erkenntnis.
Das wissen wir und davon erzählt Jesus u.a. in dem Gleichnis an das heute zu erinnern ist:
Es war ein reicher Mensch, dessen Feld hatte gut getragen.
17 Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle.
18 Und sprach: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen, und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte
19 und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iß, trink und habe guten Mut!
20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?
21 So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.
In diesem Gleichnis vom reichen Kornbauern, wird uns vor Augen geführt dass man sich vornehmen kann Wohlstand und Glück zu sichern und es am Ende doch nicht gelingt ein glücklicher Mensch zu werden.
Im Gleichnis stirbt der reiche Kornbauer überraschend und seine Mühen waren alle vergebens. Ein glücklicher Mensch ist er nicht geworden.
So will ich eher zu fragen, was müsste wirklich geschehen, dass ein Mensch glücklich ist? Da ließe sich jetzt vielleicht manches aufzählen. Aber ich mache es kurz und muss eigentlich sagen: ich weiß es nicht wirklich.
Ich weiß aber, dass nüchtern betrachtet Glücklichsein nur funktioniert, wenn ich all das Unglück verdränge, wenn ich nicht daran denke. Denn wie könnte ich glücklich sein, wenn da einer hungert, wenn es einen dürstet, einer weint, einer trauert, einer stirbt.
Wie könnte ich vollkommen glücklich sein, wenn ich die Nachrichten von unerträglichem Kriegsgeschrei und Leid sehe.
wenn ich sehe, wie jüdische Menschen diffamiert, bedroht, gejagt und ermordet werden, wie seit der Shoa nicht mehr? Wie kann ich glücklich sein, wenn im Namen Gottes getötet wird?
Wie kann ich glücklich sein, wenn es vielen egal ist, wie nachfolgende Generationen leben? Wie kann ich glücklich sein, wenn ich die Bedrohung der Erde sehe? Wie kann ich glücklich sein, wenn ich die Bilder der Erdbebenopfer sehe?
Wie kann ich glücklich sein, wenn ein Mensch sich aus Verzweiflung in den Tod stürzt?
Liebe Gemeinde,
manchmal aber bin ich aber dennoch glücklich obwohl die Welt ist, wie sie ist.
Wann ist das das bei mir so? Wenn ich auf einem Berg stehe und auf die Welt schaue, wenn ich eine Blume in meinem kleinen Beet im Garten sehe, wenn ich auf ein schlafendes Kind schaue, wenn ich mit Freunden Brot und Wein teile, wenn ich erlebe, dass einer einem anderen etwas Gutes tut, wenn wir geschwisterlich miteinander sind und einander teilen Brot und Freude, Sorgen und Ängste.
All das sind Momente, in denen mein Herz angerührt ist. Es sind Momente in denen etwas von Gottes Welt durchscheint.
Es sind himmlische Schätze, Gaben Gottes für meine Seele in denen Glück aufleuchtet und diese Gaben wünsche ich Ihnen/ Euch allen. Amen.