Auf ein Wort / Lesepredigten
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20. Sonntag nach Trinitatis 2024
Erntedank
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14. Sonntag nach Trinitatis_2024
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10. Sonntag nach Trinitatis_2024
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3. Advent 2024
1. Advent 2024
Ewigkeitssonntag_2023
Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres
Zur Eröffnung der Friedensdekade
22. Sonntag nach Trinitatis
Reformationstag 2023
21. Sonntag nach Trinitatis
20. Sonntag nach Trinitatis
Erntedank
11. Sonntag nach Trinitatis 2023
10. Sonntag nach Trinitatis 2023
7. Sonntag nach Trinitatis 2023
6. n. Trin
Pfingstsonntag 2023
Exaudi 2023
Quasimodogeniti 2023
Karfreitag 2023
Gründonnerstag 2023
Palmsonntag 2023
Sonntag Judika 2023
Sonntag Invokavit
Sonntag Sexagesimae
letzter Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias.
Silvester 2022
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Heilig Abend
3. Advent
Ewigkeitssonntag
Wort zum Volkstrauertag
Vorletzter Sonntag
18. Sonntag nach Trinitatis
17. Sonntag nach Trinitatis
15. Sonntag nach Trinitatis
14. Sonntag nach Trinitatis
13. Sonntag nach Trinitatis
11. Sonntag nach Trinitatis
10. Sonntag nach Trinitatis/ Israelsonntag
9. Sonntag nach Trinitatis
8. Sonntag nach Trinitatis
4. Sonntag nach Trinitatis
2. Sonntag nach Trinitatis
1. Sonntag Nach Trinitatis
Trinitatis
Quasimodogeniti
Karfreitag 2022
Palmsonntag
Sonntag Judika
Sonntag Lätare
Sonntag Okuli
Friedensgebet am 25. Februar
2. Sonntag vor der Passionszeit
3. So. vor der Passionszeit
4. So. vor der Passionszeit
letzter Sonntag nach Epiphanias
3. Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Weihnachten
Predigt zu 1. Joh 1
Dass Weihnachten ein Fest für Naive sei, lese ich, weil niemand die Welt retten kann. Schon gar nicht ein Kind, auch in 2000 Jahren nicht. Dann will ich naiv sein. Wenigstens einmal im Jahr will ich meiner Kinderseele recht geben, die darauf besteht, dass Herbergen sich öffnen. Die glaubt, dass es solche Nächte gibt, in denen Rosen blühen und das Eis schmilzt. Wenigstens einmal im Jahr sollen die Herzen weich werden und durchlässig, damit wir nicht verlernen, wie das geht. Soll die Sehnsucht Raum finden, damit wir nicht verrohen. Mag sein, dass das die Welt nicht ändert. Aber uns.
Diesen Gedanken von Susanne Niemeyer kann ich teilen. Erst recht, weil ich Weihnachten liebe. Es hat etwas mit Kindheit zu tun, mit dem Gefühl von Geborgenheit und heiler Welt. Die Welt sieht in den Weihnachtstagen irgendwie anders aus. So wie an einem Morgen, an dem plötzlich alles unter einer weißen glitzernden Schneedecke ist.
Der Schnee taut. Weihnachten ist irgendwann vorüber. Ungeschminkt sehe ich dann wieder die Wirklichkeit der Welt, in der ich lebe. Eine Welt in der gestritten, gekämpft, gelitten, gestorben wird.
Fast trotzig höre ich die Worte aus dem 1. Johannesbrief:
Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens – und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist –
Unübersehbar, unüberhörbar, wer gemeint ist als Wort des Lebens, als Bringer des Lebens, als Vergegenwärtigung des Lebens: Für uns Christen das kraftvollste Heilszeichen Gottes und Licht in unserer Welt: Jesus aus Nazareth.
Und wenn ich als Christ diesen Jesus aus Nazareth verkünde als Christus, als Retter des Lebens, dann hat das Folgen für all mein Denken und Tun.
Wer will leben? – so rief Rabbi Alexander öffentlich aus. Da lief alle Welt bei ihm zusammen. Sie sagten zu ihm: Gib uns Leben! Er sagte zu ihnen das Wort aus Psalm 34: Wer ist's, der Leben begehrt und gerne gute Tage hätte? 14 Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden. 15 Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!
Diese Weisheit des Psalms die zum Leben führt ist die unmittelbare Richtschnur für mein Tun, erst recht, wenn ich mich als Christ an der Seite Jesu verstehe. Jesus, der das gelebt hat, wozu der Psalmdichter mahnte. Lass ab vom Bösen, hüte deine Zunge vor Bösem, tue Gutes. So zu leben, ist gewiss kein bequemer Weg. Das hat auch Jesus nie behauptet, dass ihm nachfolgen ein Spaziergang wäre.
Das Leben ist ein großartiges Geschenk und eine große Aufgabe. Wie groß, das spüren wir in diesen Tagen. Denn das Leben ist stets bedroht.
Für manch eine, manch einen auf einer Intensivstation akut.
In Israel trägt die Impfkampgne den Namen „Le chajim“. ( ??????? = Leben) „Auf das Leben!“ so stößt man in Isarel auch an. Und dass die Impfkampagne diesen Namen trägt, zeigt, wie das lebensbejahende der jüdischen Religion und auf uns bezogen, wie lebensbejahend die Botschaft Jesu ist, der wir als Christen folgen. Wir verkünden das Leben – so heißt es im Johannesbrief, das Leben, das ewig ist.
Wenn ewig schon jetzt ist, dann geht es um unser Leben heut und hier, das es zu schützen gilt. Und für diesen Schutz gibt es ganz einfach und doch auch nicht ganz einfach die Gebote. Und wer sich als Christ versteht und die Gebote nicht hält, so Johannes im 2. Kapitel seines Briefes: der ist ein Lügner.
In schwierigen Zeiten, in denen eine Spaltung in der Gemeinde droht, wie in johanneischen Zeiten des 2. Jahrhunderts, war es nötig, Klartext zu reden. Ähnlich war es auch in den Zeiten des Nationalsozialismus, als die Bekennende Kirche das Bekenntnis von Barmen formulierte.
Ich habe das Gefühl, dass auch unsere Kirche heute klarer sein müsste und will mich selbst um Klarheit mühen.
Warum es Klarheit braucht? Nun damit die Gemeinschaft nicht auseinander fällt.
Was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt – so der Johannesbrief.
Die Gemeinschaft derer die Jesu Spuren folgen – Gemeinschaft mit Gott und Jesus wie es in diesem zweitausend Jahre alten Briefabschnitt heißt, ist, wenn die Gemeinschaft die Gebote der Tora lebt.
Das ist schlicht und einfach auf den Punkt zu bringen – wie schon gesagt: meide das Böse und hasse nicht deinen Nächsten.
Nun ist das nicht ganz einfach, Gutes von Bösem zu unterscheiden oder abzuwägen, was zu tun oder zu lassen wäre.
Aktuell beschäftigt mich die Haltung des Chefarztes der Augenabteilung im Ameosklinikum. Er meint, es sei ein legitimes Mittel andere auch zum Kündigen im Hinblick auf eine mögliche Impfpflicht aufzufordern. Das damit der Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung vor allem jener, die sich gar nicht wehren können, letztlich damit der Tod von Menschen billigend in Kauf genommen wird, ist ethisch verwerflich und durch nichts zu rechtfertigen.
Ich habe ihn gebeten darüber nachzudenken, erst recht, wenn er sich ob als Kirchenmitglied oder nicht noch als dem christlichen Glauben verbunden fühlt.
Eine Faustregel, die mir hilft, ist das Nachdenken darüber ob das, was ich tue oder lasse dem heilwerden und zwar nicht nur meinem, sondem dem des Nächsten dient und zwar unmittelbar.
Die jüdischen Lehrer sagen, es ist schon gut, nicht zu hassen.
Der Hass ist ein schleichendes Gift, das zuerst im Deneken, dann in lauten Worten, dann im Schreien und schließlich im tätigen seine unheilvolle Wirkung entfaltet.
Keine Gewalt auch keine verbale – so haben es Christen 1989 bekannt und die Demonstranten haben sich dem angeschlossen.
Keine Gewalt - ein Selbstschutz vor dem Gift des Hasses.
Das Gegenteil von Hass ist Liebe.
Und daran und darauf möchte ich als drittes alle Aufmerksamkeit lenken. Ich glaube, es kann gut tun, sich daran zu erinnern, wann ich zuletzt geliebt habe. Lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf – seien es Erinnerungen, Bilder an die Liebe zu einem anderen Menschen, die Sie erinnern, sei es ein liebevoller Moment, ein liebevoll gedeckter Tisch, eine liebevoll geschrieben Postkarte, ein liebevolles Wort – was auch immer.
Wenn ich auch nur eines dieser Dinge aus meinem Gedächtnisspeicher hervorhole, merke ich, wie sich mein inneres entspannt, wie Freude in mir aufsteigt und eine leise Sehnsucht.
Das die Herzen weich werden, wie es Susanne Niemeyer ausdrückt, ja einmal im Jahr, zu Weihnachten, das ist doch das mindeste, aber eigentlich reicht das nicht.
Jeden Tag soll Herzenseis schmelzen, sollen Rosen blühen und das Licht von Weihnachten leuchten.