Auf ein Wort / Lesepredigten
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Exaudi 2023
Predigt zu 1. Samuel 3,1-10
Lesung 1Sam 3,1-10
So hätte ich es auch gern, so klar und unmissverständlich:
oder vielleicht auch lieber doch nicht.
Ich stelle mir vor:
Ich will gerade die Tür zur Sakristei zuschließen und noch bevor ich aus der Kirche hinausgehe, da ruft er mich, der da in der Ecke steht, am abgenommenen hier zwischen gelagerten Kreuz:. Er ruft: Matthias
und ich würde, anders als der Priester Eli und anders als der junge Samuel unglaublich zusammenschrecken und an einen Scherz unseres Hausmeisters denken, dann womöglich ein zweites mal meinen Namen rufen hören und gar ein drittes mal – dann müsste ich irgendwie doch zur Kenntnis nehmen, dass ER es ist, der mich anspricht:
Du, was war das eben. Das war der Sonntagsgottesdienst hier in St. Marien würde ich wenn überhaupt ein Wort aus meinem Munde käme, heraus bringen.
Und was denkst Du, so höre ich IHN zu mir sprechen, was die Leute so mitgenommen haben?
Ich weiß nicht recht, sage ich, aber irgendwie etwas Ermutigung für Ihren Alltag.
Nicht schlecht höre ich IHN und was noch?
Irgendwie ein gutes Gefühl, etwas für die Seele, Musik, und Nicht allein sein, so stammle ich.
Auch nicht verkehrt, sagt Gott und was noch?
Was denn noch, mehr ist doch kaum drin am Sonntag und überhaupt.
Mehr ist nicht drin? Das hat der Priester Eli und seine Kollegen damals auch gedacht. Sie haben ihr Ding gemacht, haben die Bundeslade geputzt, den Staub weggefegt und alles was man so im Tempel macht und haben nicht mehr viel erwartet.
Sie dachten auch, da ist nicht mehr viel drin.
Das sehe ich aber anders. Es ist immer und zu allen zeiten mehr drin. Schau dort. Wo frage ich. Dort, wo du gerade die Altarbibel abgelegt hast, damit sie nicht auf dem Altar liegen bleibt und etwa von irgendwem gelesen wird – neuin so meinst du es nicht. Du willst sie nur in Sicherheit bringen vor irgendwelchen bösen Buben, die Bibeln stehlen oder verunstalten …
Allso sie da hinein oder denke auch einfach nur, da würde jemand unbefugter weise hinein shene. Da würde also jemand über das schön gespannte rote Absperrband treten, neugierig zum Altar gehen und dort mein Wort aufgeschlagen legsen können.
Kannst du dir vorstellen, was das in einem Menschen auslösen kann?
Teile es aus, das Wort, lass die Menschen lesen. Vertraue Ihnen, dass sie auch ohne Dich, ohne die im Kirchenkreis angestellten mein Wort lesen, es durch ihre eigene Stimme innerlich hören, es anderen gar vorlesen auf das diese hören.
Lass es zu. Denke daran, was das bewirken kann.
Die Geschichte von Samuel steht dafür, das das Wort lebendig und kräftig und schärfer ist als jedes Schwert und das Leben durchdringt und die Menschen Mut bekommen egal, was da vor ihnen ist.
Lass es zu, dass sie mich hören –
So höre ich Gott durch die Zeiten
so höre ich Gott in unserer Sakristei
so höre ich Gott
Und denke, was also hindert es die Bibel aufzuschlagen
was hindert es, den Menschen das Wort Gottes weiter zu geben, dass sie sich einen Augenblick auf dieses Wort besinnen und den Gedanken in ihnen folgen.
Und ich beginne zu verstehen, dass ich eigentlich nichts anderes tun kann, als das Buch aufzuschlagen, als vielleicht noch zu sagen, das Wort hier steht in diesem oder jenem Zusammenhang.
Niemals aber darf ich meine subjektive Anschauung, meine Erkenntnis gleich setzen mit einer objektiven Wahrheit.
in jedem Fall, ich könnte mich irren, ich könnte etwas falsch verstanden haben. Das gilt auch für je andere Predigerin des Wortes, für jeden Bischof und den Papst. Wir alle sind Menschen und so wie Samuel nur ein Gegenüber Gottes.
Und ich sollte auch Gott nicht zu klein machen, nicht auf den Christus am Kreuz begrenzen, denn Gott ist mehr als alles.
Und Gott offenbart sich und das mitunter unerwartet, gewiss aber irgendwie in seinem Wort.
Und das scheint mir der Schlüssel zu sein.
Es ist im Grunde das Einzige, wozu ich hier auffordern sollte: Lest dieses Wort. Lest, es ist ein wirksames Mittel gegen geistige Verarmung.
Die Juden machen es schon längst vor, seit tausenden Jahren.
Sie feiern sieben Wochen nach dem Passafest Schawuot – es steht für die Gabe der Tora.
Und an der Tempelmauer in Jerusalem kommen an jedem shabbat Menschen zusammen um die Tora zu lesen, das Wort Gottes aufzunehmen, darüber zu erden, zu diskutieren, versuchen es zu verstehen, es zu feiern.
Heute bin ich daran erinnert und möchte das an Sie/ Euch weiter geben. Vielleicht lässt sich anfangen mit einer Geschichte aus der Bibel, die Sie anspricht, vielleicht gar auch nur ein Satz. Wir sollten das miteinander teilen…..
Und im Blick auf die nächste Lesenacht im Herbst in Haldensleben, den nächsten Frauenkreis, Gemeindekirchenrat oder wo immer sich eine gute Gelegenheit bietet, einander Texte aus der Bibel teilen, hier in einer Lesenacht hörbar machen, vielleicht auch wieder in verschiedenen Sprachen.
Ich bin gewiss, das Wort spricht für sich und vertraue auf das Wirken des Geistes Gottes durch den auferstandenen Christus.
Denn so ist es uns gesagt wie im Johannesevangelium geschrieben steht:
37Aber am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! 38Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. 39Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten.